In allen Kulturen dieser Welt gibt es tausende und abertausende Hinweise darauf, dass der rechte Umgang mit den Emotionen frei macht. Glücklich. Doch manchmal scheint der Mehrwert vage, wenig greifbar. In all den Geschichten dieser Welt entsteht der Held, der König und die Königin daraus, dass sie das Gute ihres Herzens siegen lassen. Doch wollen wir alle Helden sein? Ja, und ich kann es beweisen!
Alles, was recht ist!
Erinnern Sie sich noch an König Artus? Ihm wurde eine große Macht zuteil, eine große Ehre. Er, der nichtssagende kleine Junge, bekam das mächtigste Schwert überreicht: Excalibur!
In manchen Varianten wird die Geschichte nicht ganz korrekt erzählt. Artur war ein Junge, ein sehr junger Mann, den Merlin bereits in vielen Bereichen unterrichtet hatte – allen voran in Ehre, Mut und Barmherzigkeit. Erst dann führte Merlin Artus zu einem Stein, in dem ein Schwert steckte – ein Schwert, nicht das Schwert Excalibur.
Artus gelang es das Schwert ohne Namen aus dem Stein zu ziehen. Und lange war dieses mächtige, namenlose Schwert sein Begleiter. Erst als es im Kampf brach, war es Zeit für ein neues Schwert. Wieder war es Merlin, der Artus führte.
Er führte ihn zum See der Viviane, der Lady of the Lake. Aus den tiefen des Sees streckt sie Artus Excalibur entgegen.

Warum? Weil Artus gezeigt hatte, dass er ein gerechter König war. Er war nicht nur Merlins Vertrauen würdig, er hatte sich auch des Ritterschlags der Viviane würdig erwiesen.
Denn Viviane, die Herrin des Sees, ist jene, die die Ritter der Tafelrunde gelehrt hat. Und in Artus hat sie den Anführer der edlen Ritter gesehen – nicht nur als Potential, sondern als Tatsache.
Doch nicht nur Artus kann zum König werden, weil er voll der Ehre ist. Wir auch. Aber warum sollten wir?
Edel sei der Mensch
..hilfreich und gut, postuliert Friedrich Schiller. Und in diesem Postualt liegt eine Weisheit, die den tiefen der Seele (des Sees) entspricht. Denn, so konnten Studien zeigen, in unserem unverfälschten Sein sind wir Menschen edel.
Forscher haben Versuche gemacht, die zeigen sollten, wie Menschen veranlagt sind. Sie zeigten sehr kleinen Kindern zwei Figürchen: ein rotes und ein grünes. Das rote war ein fieser Giftzwerg, der gerne anderen eins überbriet. Der grüne war nett und hilfsbereit, edel.

Je jünger die Kinder, desto größer die Zahl derer, die das grüne Figürchen bevorzugten. Erst später wählten mehr und mehr die rote Figur.
Wann immer man die rote Figur wählt in sich oder im Außen, fügt man sich selber den größten Schmerz zu. Ein fieses Wort gegen den Nachbarn? Und schon verringert sich die Lebensfreude (die eigene, nicht die des Nachbarn!).
Ein bisschen Gewalt gegen jemanden? Und schon schreit die Seele (die eigene, nicht die des anderen). Man verliert sich selbst mit jeder roten Tat.
Und das ist schade. Denn so entfernt man sich weiter und weiter von seinem Seelenlicht, von der Macht in sich, von seinem göttlichen Auftrag. Je mehr Menschen zu Helden werden, umso glatter, reibungsloser fliesst die Entwicklung der Menschheit. Und das ist es doch, was wir uns alle wünschen: Frieden.
Jeder einzelne ist dazu gefragt. Jeder einzelne dazu eingeladen. Jeder einzelne dazu befähigt.
Die Spirale
Das Leben ist eine Spirale. Das zeigt sich schon in der Form, in der unsere Gene angeordnet sind. Und auf dieser Spirale gibt es zwei Wege: den nach oben und den nach unten. Ein Fehler führt noch lange nicht nach unten, schliesslich sind wir alle Menschen. Aber die kontinuierliche Anwendung der roten Energie kann einen Abwärtspfad bauen.
Mit der grünen Energie wird man sich und seinem Lebensplan, seinem Glück und Mutter Erde gerecht. Ja, jede unserer Taten wirkt auf alles. Und dennoch sollen unsere Schritte nicht schwer sein, sondern leicht. Denn in Wahrheit ist die Entscheidung für Liebe, Freude, Wahrheit, Barmherzigkeit, Gnade, Selbstachtung, Verbundenheit immer die Entscheidung, die leicht ist, leicht fällt.
Mit jeder grünen Entscheidung kommt mehr Farbe ins Leben, mehr Schönes, mehr Heiterkeit.

Ein einfaches Beispiel kann das verdeutlichen: wenn Sie ein Haustier haben, haben Sie immer die Wahl. Sie können das Tier rot oder grün behandeln. Wenn Sie freundlich, nett, liebevoll sind, dann werden Sie viel Freude mit Ihrem Tier haben. Die Tage werden Spass machen, Sie werden besondere Momente erleben und sich an den kleinen und großen Dingen des Lebens erfreuen.
Die Zeit der Viviane
Auch heute leben wir in einer Zeit, in der die Energie der Viviane, der Herrin des Sees wirkt. Wir wissen, dass dieses Jahrtausend weiblich ist. Wir wissen, dass sich die Menschheit entwickelt und neue Regeln gelten. War es früher ausreichend mit den notwendigsten Dingen ausgestattet zu sein – nämlich Essen und einem Dach über dem Kopf – streben wir heute nach emotionaler Erfüllung.
Diese emotionale Erfüllung beginnt im Innen. In uns. Bei uns. Sie beginnt damit, dass wir gewahr werden der Dinge, die uns auszeichnen und charakterisieren:
- unserer Gaben
- unserer edlen Seiten
- unserer Verantwortung
- unserer Liebe
- unserer Wahrheit
Und hier entscheidet sich auch, ob wir grüne oder rote Figuren sind. Denn Emotionen haben immer Macht. Sie sind eine Energie, eine Kraft. Wie Wasser kann sie alles zum Blühen bringen. Wie Wasser kann sie reinwaschen. Achten wir darauf, dass die Wasser unserer Seele Quellen der HEitkerit sind, der Liebe, der Gemeinschaft, von Respekt und Achtung.
Dann werden wir erkennen, welche Macht in uns schlummert – wozu wir bestimmt sind, was wir vermögen.
Herzlichst
V. Radlingmayr