Blaubart und Johan

Blaubart und Johan

Johann war ein guter Junge. Eines Tages kam ein stolzer, großer, sehr gut gekleideter Mann an den Hof seiner Eltern. Der Mann bot den Eltern von Johan eine stolze Summe Geldes, wenn sie ihm den Jungen zur Arbeit überließen. ‘Ein so feiner Herr, der die Arbeit unseres Jungen auch gut bezahlen will,’ dachten die Eltern. Sie freuten sich, und wollten Johan sogleich dem edlen Herrn übergeben. Johans kleine Schwester Silvie aber war gar nicht angetan von dem Herrn. “Alles Schein” sagte sie, und wurde von ihren Eltern arg dafür gescholten. “Alles Schein? Wie kannst Du das nur sagen!” Die Eltern entschuldigten sich sehr bei dem Herrn, aber Silvie ließ sich nicht abbringen. Sie steckte ihrem Bruder drei Dinge zu. Das eine war ein Stein, das andere eine Pflanze. Das dritte war ein tropfen Blutes. Sie sprach zu Johan: “Johan, wenn Du in Gefahr bist, ruft der Stein die Kraft des Adlers und der Gebirge. Die Pflanze will Dich trösten, aber sie wirkt auch gegen alles Giftige. Und der Blutstropfen ist die allerletzte Maßnahme. Nimm sie, und achte gut auf sie. Sie werden Dir die Türen öffnen.” Johan verstand nicht, was SIlvie meinte. er hielt  nicht allzu viel von den Dingen, die Frauen so taten. Aber da er Silvie nicht aufregen wollte, stopfte er alles eilig in seine Jackentasche. “Die Innentasche, steck es besser da hinein!” zischte Silvie noch. Er tat, wie ihm geheißen und folgte dann brav dem edlen Herren.

Doch Silvie sollte recht behalten. Der edle Herr war in Wirklichkeit ein böser Zauberer. Er suchte junge Männer, um sie für sich arbeiten zu lassen. Wenn deren Kräfte ausgezehrt waren, dann hatte er keine Verwendung mehr für sie. Man munkelte, dass er auch Menschen aß. Johan war müde und hungrig, nach einem langen Tag schwerster Arbeit. er war die Arbeit auf dem Feld gewohnt, doch noch nie hatte er so schuften müssen, wie hier bei dem bösen Zauberer Das hässliche Gesicht, der blaue Bart und die bösen Worte des Magiers verfolgten Johan auch im Schlaf. “Fürchte Dich nicht,” flüsterte eine Stimme. Und es wurde ihm sehr warm ums Herz. “Fürchte Dich nicht. In den nächsten drei Nächten, wenn der Mond voll wird, dann suche Deine Helfer. Wenn Du mutig bist, dann werden sie Dir helfen.”

Johan fürchtete sich, aber er wusste, dass dies die einzige Chance war zu entkommen. Er hatte so viel Trost und Zuversicht in der Stimme gefunden, dass er in dieser Nacht sehr gut schlief. Er fühlte, dass sein Körper und sein Geist gestärkt waren. Selbst die viele harte Arbeit, die er zu verrichten hatte, konnte ihm nicht zusetzen, obwohl er nur Wasser zu trinken bekam. Und drei Stücke Salz. “Die Erde ist in jedem Salzkorn und mit ihr die ganze Kraft von Mutter Erde. Sie nährt Dich mit ihrem Salz, labt Dich mit ihrem Wasser.” “Ich danke Dir, Erdgöttin, für Deine erhabenen Gaben. Ich bitte Dich um Schutz, denn mir steht Großes bevor.” Er hörte keine Antwort. Aber er spürte ein sanftes Streicheln über seine Wange. 

Der Zauberer merkte, dass Johan ihm nicht mehr nützlich war. Außerdem spürte er eine Gefahr, und sie ging von dem Jungen aus. Daher beschloss er ihn zu vergiften. Normalerweise sprach er einen Zauber, um sich der unnützen Arbeiter zu entledigen. Aber er wollte vorsichtig agieren, Man wusste nie, unter wessen Schutz der Junge stand. Also verließ er sich auf den Appetit des Jungen, der schon so lange keine Nahrung mehr bekommen hatte. Er ließ ihm warme Suppe und dampfendes Fleisch servieren. Johan stürzte sich auf die Speisen, doch noch ehe er einen Bissen in den Mund schieben konnte,  rief das Pflänzchen in seiner Innentasche. “Nicht, nicht bevor Du mich in die Speisen  getan hast!” Johan tat wie ihm geheißen. Als er am nächsten Morgen noch lebte, war der Zauberer sehr zornig. Noch einmal würde er den Jungen nicht so einfach davon kommen lassen. In dieser Nacht würde er den Jungen auf den höchsten Felsen bringen, damit die Adler und die wilden Tiere ihn zerrissen. Als Johan so ganz allein in der finsteren Wildnis saß, hörte er den Stein: “Reib mich zwischen Deinen Fingern.” Johan tat, wie ihm geheißen. Und da sah er einen riesigen Adler auf sich zukommen. Die Schwingen spannten das Maß eines Ackers und Johan fürchtete, sein letztes Stündlein hätte geschlagen. Doch der Adler nahm ihn sanft in seine Klauen und setzte Johan wieder im Wald ab. Sicher bei einer Hütte, in der er die Nacht verbringen konnte. 

Als der Magier am nächsten Morgen das Orakel befragte, erkannte er, dass der Junge noch lebte. Wie tobte da der böse Magier. In seinem blauen Bart blitzten die Blitze und Geifer quoll aus seinem Mund. Heute Nacht würde er den Jungen erledigen. Ein für alle Mal. 

Johan sah sich in der Hütte um. “Der böse Zauberer wird mich nicht entkommen lassen.” Also nahm er seinen Verstand zusammen und ersann eine Möglichkeit, den Zauberer in die Falle zu locken. Er nahm all seinen Mut zusammen und wartete kurz vor Mitternacht darauf, dass der böse Zauberer erscheinen würde. Als er ihn kommen hörte, gefror ihm das Blut in den Adern. Doch er fürchtete sich nicht. In der Zeit der Gefangenschaft hatte Johan die eine Schwäche des Zauberers herausgefunden. Er hatte einen Spiegel so platziert, dass der Magier beim Eintritt in die Hütte sich selber sehen würde. Der Mond war voll. Nebelschwaden zogen durch den Wald. Als der Magier um Mitternacht die Türe aufstieß, sah er sich selbst im Spiegel. In all seiner Hässlichkeit und all seiner Verderbtheit. Ihm gefror für einen Moment das Blut in den Adern. Diesen Moment nutze Johan um blitzeschnell den Blutstropfen auf den Magier zu schleudern. All die Wärme, das Licht und das Gute in diesem einen Tropfen Blut waren genug, um den Magier für immer zur Salzsäule erstarren zu lassen. “Mutter Erde, nimm heim, was Deinen Geschöpfen Leid angetan.” 

Als Johan am nächsten Tag zum Haus seiner Eltern zurückkehrte, waren diese sehr froh ihn wiederzusehen. Doch Johan nahm seine Schwester und beide gingen sie gemeinsam fort. 

Die Eltern wurden alleine alt und bereuten sehr, ihre Kinder für Geld verkauft zu haben. Sie hatten sich blenden lassen weil sie es so wollten. 

Johan und seine Schwester lebten glücklich bis in alle Tage und auch ihre Kinder und Kindeskinder lebten glücklich und zufrieden. Und sie alle wussten, wie man Gutes von Bösem unterscheidet.  

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Dr.Verena Radlingmayr
Imedis Bioresonanz für Kinder und Erwachsene

MAG. DR. VERENA RADLINGMAYR

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