Zeit ist relativ. Die Physiker wissen das, die Schulkinder wissen das. Die ewig dauernde Schuldstunde ist so lang wie der Amazonas, die Spielstunde mit den Freunden ist ‘Was? Schon vorbei?!’ Und eben deswegen haben wir die Möglichkeit Zeit für uns zu nutzen. Denn alles, was man sich vorstellen kann, kann man auch verändern.
Die Regeln und Grenzen
Wie immer in der Magie, gibt es auch hier Regeln und Grenzen, etwas, das man im Eifer des Gefechts und der leichtsinnigen Freude schnell mal übersieht. Alleine beim Wettermachen wird so viel Schindluder getrieben, dass ich darüber ein ganzes Buchs schreiben könnte. Tue ich aber nicht, weil die Gesetze des Wettermachens sich ganz von selber durchsetzen – immer zum Leidwesen derer, die sie missachten. Aber zurück zum Zeitzaubern.
Kennen Sie noch den Film Momo? Da gab es eine Szene, in der die grauen Zeiträuber Momo verfolgten. Momo lief rückwärts und langsam und konnte ihnen so entkommen. Die Zeiträuber liefen schnell vorwärts und wurden dabei immer langsamer. Die Chinesen sagen:
“Wenn du es eilig hast, gehe langsam.”
Die erste Regel ist immer, immer, immer: Der freie Wille. Selbst die Götter und hohen Wesen des Lichts halten sich daran. Wie ich auch in meinem Buch ‘Die Zauberwelt der Emotionen’ erläutere, ist das die Regel, die die Spreu vom Weizen trennt. Bei anderen Regeln und Gesetzen mag es ein bisschen Handlungsspielraum geben, hier nicht.
Wenn der freie Wille gebrochen wird, ist es aus mit der lichtvollen Seite.
Was heisst das beim Zeitzaubern? Kann ich das dann jemals machen? Mal angenommen, Sie brauchen im Büro ein bisschen länger, um die eine Arbeit fertig zu machen, gleichzeitig aber ist ihr Kind um 16 Uhr abzuholen. Was bleibt da? Die Zeit, die man hat, so zu dehnen, dass man mehr Arbeit in weniger Zeit schafft. Das ist das Paradoxon: es fühlt sich an wie zwei Stunden, auf der Uhr vergehen aber nur 20 Minuten. Momo lässt grüßen. Aber die anderen Kollegen wollen das vielleicht nicht, weil sie lieber Überstunden und Zeitausgleich anhäufen. Wo ist da die Grenze?
Die liegt in der Vereinbarung. Sie vereinbaren, dass es nur so weit gelingt, wie es dem freien Willen aller Betroffenen entspricht. Oder noch besser: Sie bitten Ihre Lichtwesen, dass nur solche Menschen da sind, denen das egal ist.
Zeit dehnen
Wie Strudelteig kann man auch die Zeit dehnen, wenn man die richtige Mischung hat. Zu viel Wasser, zu wenig Öl und das Ganze gerinnt. Zu viel Öl und es wird schmierig. Ein klarer Rahmen ist wichtig.
Deswegen beginnt man mit dem Zaubern langsam und ordentlich. Setzen Sie sich in einer ruhigen Stunde zu Hause hin und schreiben Sie alles auf, was beim Zeitzaubern aus Ihrer Sicht zu beachten ist.
✍️Der freie Wille,
✍️dass nach dem Ende der ‘Mehrzeit’ alles wieder normal weiter läuft
✍️dass niemand Schaden nimmt…
✍️
Aufschreiben ist deswegen wichtig, weil es
- von Respekt zeugt
- sicher stellt, dass Patz für neue Gedanken ist und
- Sie Gelegenheit haben das Geschriebene wegzulegen und nach einer Weile auf Vollständigkeit oder Widersprüche zu prüfen.
Und dann kann’s schon losgehen. Das ist praktisch, wenn die Schwiegermutter sich ankündigt und Sie noch staubsaugen wollen. Oder Sie mit dem Hund kuscheln und dennoch Mascara auftragen wollen.
Happy life
Verena Radlingmayr