Theodor – Das große Finale!

Theodor reist zum Ende des Regenbogens, Teil 3

Was bisher geschah: Der Schmetterling Theodor reist über den Regenbogen und mittendrin erinnert er sich: “Beeil Dich, ich verschwinde gleich” flüsterte der Regenbogen. Obwohl er schon so erschöpft ist, hat er es endlich geschafft: er ist am Gipfel angekommen. Jetzt würde er gerne rasten. Sich laben. Doch geht das?

Theodor weinte. Er war so erschöpft. Da sah er aus den Augenwinkeln etwas vorüber zischen, wie eine bunte Sternschnuppe! Nanu? Was war denn das?!

Was immer es war, es war schon weg. Doch da!! Z-z-z-s-s-s-s-mmm! Auf der rechten Seite zischte auch so etwas an ihm vorbei! Es war unten bunt und oben weiß. Und hatte er da einen Goldpunkt gesehen? Aber es war so schnell, dass Theodor es nur verschwommen sah. Von der Ferne sah er so ein Ding auf sich zurasen. Er wusste nicht, was er tun sollte. Es würde ihn treffen! In seiner Verzweiflung rief er aus Leibeskräften: 

“Sto-o-o-o-p! H-a-a-a-a-a-l-t!” 

Es funktionierte!

Ha!

Und dann wäre er vor Staunen fast vom Regenbogen gefallen. “Flattern, Theodor! Immer schön die Flügel bewegen!” “Ja.” Theodor fasste sich. Flatterte. Beruhigte sich. Flatterte. Staunte! Freute sich! Konnte es kaum glauben, was er sah was da angehalten hatte!

“Na, Kleiner, was machst Du denn hier?” Als ob es das nicht wüßte, aber es war nett, dass es fragte. “I-i-ich fliege zum… zur anderen Seite des Regenbogens!” brach es dann doch aus ihm hervor. “Er hat es bis hierher mit seiner Flügelkraft geschafft” bemerkte der Regenbogen. “Dann musst Du ja jetzt völlig erschöpft sein!” “Ja, das er!” sagte der Regenbogen für Theodor. 

Theodor stöhnte. Und straffte seine Schultern. “Ja, das bin ich. Aber ich darf nicht aufgeben. Zurück kann ich nicht, nach unten kann ich nicht.” “Willst Du denn nach unten? Oder zurück?” “Nein, das möchte ich nicht,” flüsterte Theodor. “Ich möchte so gerne sehen, was auf der anderen Seite ist.” “Und wenn Du es weißt, was dann?” 

Darüber hatte Theodor noch gar nicht nachgedacht! “Das werde ich wissen, wenn ich dort bin,” sagte er daher. “Und das Gold?” “Welches Gold?” “Am anderen Ende ist – so erzählt man sich – ein Topf Gold vergraben.” “Wenn das meine Belohnung ist, werde ich sie gerne annehmen. Auch das werde ich wissen, wenn ich da bin.” Der Regenbogen war zufrieden. Das Leben verteilt immer Belohnungen, und man soll sie dankbar annehmen. Aber niemals gierig sein. Theodor schien das zu verstehen. Auch der rasende Besucher sah das so. “Komm, steig auf, ich trag Dich!” sagte das Einhorn. 

“Aber geht das denn? Wenn ich den Regenbogen verlasse, habe ich den weiten Weg dann nicht umsonst gemacht?” “Du hast nicht aufgegeben, Theodor, als Du am Ende Deiner Kräfte warst. Nun bekommst Du Hilfe. Wir Einhörner könenn auf Regenbogen reiten!” Das Einhorn zwinkerte. Das war es also, was Theodor gesehen hatte, das was unten bunt und oben weiß war: ein Einhorn mit goldenem Horn auf dem Regenbogen.

In Schilda, die Glücksschildkröte, erfährst Du mehr über Einhörner, Regenbogenreiten und den Spaß. den man dabei hat!

Erhältlich bei Amazon

“Und ich kann Dich zum Ende des Regenbogens bringen.” 

Dankbar nahm Theodor die Hilfe an. Er setzte sich auf den Rücken des Regenbogens und seufzte vor Erleichterung. Seine Flügel waren so müde. Sein ganzer Körper war so müde. Beinahe wäre er eingeschlafen. Da hörte er eine Warnung: “Wenn Du zwischen den Welten einschläfst, dann kannst Du nicht mehr in Deine Welt zurück.”

“Wir sind zwischen den Welten?” fragte er das Einhorn. “Ja, das sind wir. Deine Welt, wo Du von Blume zu Blume fliegst, ist die eine Welt. Die zweite Welt ist wie ein buntes Bild, das sich über das erste Bild legt.” Theodor hatte bei Kindern solche Bücher gesehen zuerst sieht man ein leeres Haus. Und dann legt man eine zweite, scheinbar transparente Seite darüber, und man sieht ein Haus mit Möbeln und Blumen. Manchmal sogar mit Bewohnern. 

“Unsere Welt liegt wie eine Blaupause über der Welt der Menschen. Zwischen den Seiten des Buches ist Platz. Und zwischen den Welten manchmal auch. Und in diesem Zwischenbereich darfst Du nicht einschlafen. So blieb Theodor wach. Er war sehr froh, dass er seine Flügel nicht mehr bewegen musste. Und bald schon fühlte er, wie seine Kräfte zurück kamen. “Wir sind fast da. Hier setze ich Dich ab, damit Du das letzte Stück des Weges alleine Fliegen kannst.” “Gehst Du weg?” fragte Theodor. Er hätte gerne einen Freund bei sich gehabt. “Ja, aber nicht für lange. Jeder muss dieses Stück des Weges alleine gehen. Ach, und Theodor, wenn Du eine Pause brauchst, stell Dir einfach vor, dass der Regenbogen Materie ist.” Das wollte Theodor gleich ausprobieren. “Jede Materie ist verdichtetes Licht,” sagte das Einhorn. “Es hat geklappt! Ich bin so froh, dass Du mir geholfen hast. Wenn Du auch mal Hilfe brauchst, dann verspreche ich einen Ausgleich zu schaffen.” Die beiden verabschiedeten sich. Das Einhorn zischte davon. Und Theodor flatter weiter nach unten, näher zum anderen Ende des Regenbogens. 

Es war eigenartig: obwohl es bergab ging, fühlte es sich an als flöge er hinauf. Er musste auch mit jedem Flügelschlag zeigen, was er kann. Doch wie ein Wanderer, der wieder zu Kräften kommt, weil er sein Ziel sieht, so fiel es auch Theodor leicht weiter zu flattern. Er genoß es sogar!

Und alsbald kam er zu seinem Ziel. Doch er traute seinen Augen nicht: er war wieder da, wo er weggeflogen war. Wie konnte das denn sein?

“Die Reise über den Regenbogen hat viele Bedeutungen. Für Dich ging es darum, Deine Stärken, Deine Gaben und Dein Talent zu entdecken. Selbsterkenntnis nennt man das. Du weiß jetzt, wer Du bist und was Du kannst. Das hat diese Reise Dich gelehrt.” Theodor nickte glücklich, als er der Stimme des Regenbogens in seinem Herzen lauschte. 

ja, er wusste nun, wer er war. Er freute sich an seinem Leben, seinen Gaben. Und das war der größte Schatz, den man sich wünschen konnte. 

Auch die anderen Tiere bemerkten eine Veränderung an Theodor. er schien von innen heraus zu leuchten. Sie wandten sich an ihn um Rat und Hilfe und genossen es sehr in seiner Nähe zu sein. Er lebte, liebte, sah seine Schmetterlingskinder groß werden und freute sich jeden Tag über das Wunder, das er da in seinem Herzen trug. 

Theodor lebte ein langes, glückliches Leben. Und als es Zeit war für ihn zu gehen. da spannte sich ein goldener Regenbogen von der anderen Seite zu ihm. So wusste Theodor, dass diese Reise über den Regenbogen eine andere sein würde. Doch das ist eine Geschichte für ein anderes Mal, jetzt geh und leb Dein Leben! 

Das könnte Dir auch gefallen:

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner